So. Vor fast einem Monat habe ich also meine 2. Blogparade ins Leben gerufen und habe dabei gefragt „Wie stark darf sich unsere Sprache verändern? Oder kann man der Sprache einfach ihren Lauf lassen?“. Für das Thema interessiert haben sich gemäss meiner Statistik viele und ein ansehnlicher Teil dieser Besucher hat sich auch zum Mitmachen motivieren lassen. All denen schon mal ein grosses Dankeschön vorweg!

Wie schon beim letzten Mal will ich meine Fragen natürlich auch selbst beantworten. Ich habe es natürlich etwas einfach als die anderen, da ich jetzt ganz viele Ideen „gestohlen“ habe 😉 Gleichzeitig will ich auch die Antworten der Teilnehmer darin unterbringen. Mal sehen ob mir das gelingt.

Stört es dich, dass deine Sprache verloren geht, indem wir z.B. immer mehr englisch Wörter gebrauchen?

Mich persönlich stört es nicht, dass immer mehr englische Wörter den Weg in unsere Sprache finden. Im Gegenteil, es freut mich.

Den meisten Teilnehmern scheint da mehr an der deutschen Sprache zu liegen und so sind ausser mir Christian und Catherine der einzige der diese Frage mit Nein beantwortet. Die meisten anderen starteten mit einem „Jein“ in ihre Antwort.

Denkst du es ist sinnvoll die Entwicklung der Sprache zu steuern zu versuchen?

Insgesamt bin ich der Meinung, dass es sehr schwer ist die Sprache zu steuern. Und eigentlich bin ich mir sicher, dass so etwas auch gar nicht funktionieren kann. Zumindest nicht in einem Land welches global vernetzt ist. So was kann man vielleicht noch in einer Diktatur die gegen die Aussenwelt abgeriegelt ist durchziehen. Aber überall wo die Globalisierung Einzug hält, ist so etwas doch unmöglich. Barbara sagt dazu z.B.:

Kann man Sprache überhaupt steuern?
Sprache lebt und bewegt sich, sie zu steuern wäre unfair und würde ihr die eigene Kreativität, Lebendigkeit sowie die Fähigkeit der Entwicklung nehmen.

Benutzt du selbst Wörter in anderen Sprachen, die du eigentlich auch auf Deutsch benutzen könntest?

Seit ich in Costa Rica lebe, bin ich in dieser Hinsicht ja sowieso ein „Sonderfall“. Zum einen weil ich hier alles mögliche spreche und zum anderen weil ich kaum noch Deutsch kann, wenn ich dann mal in der Schweiz bin. Und ja, ich verwende viele englische Wörter und ich finde das auch gut so 🙂

Manches kann ich zu meiner eigenen Verwunderung besser in Englisch oder Französisch formulieren als in Deutsch

Das schrieb Heike in ihrem Beitrag. Und sie ist damit nicht die einzige. Einigen geht es so, dass das uns etwas auf Englisch sinnvoller erscheint als auf Deutsch. Oder dass ein Wort die Sache einfach besser umschreiben kann.

Gibt es andere Wege die eigene Sprache zu bewahren, ohne der Entwicklung im Wege zu stehen?

Hier hätte ich mir mehr Antworten gewünscht. Warum? Weil ich selbst irgendwie keine hatte… 😉 Mir scheint es unmöglich unsere Sprache zu bewahren. Ausser in dem wir sie in Texten speichern. Aber ob das später noch einer versteht?

Immerhin, fast alle Teilnehmer waren sich einig. Wenn man die Sprache nicht verlieren will, dann muss man sie nutzen. Und man sollte vielleicht nicht jedes neue englische Wort übernehmen. So sieht das auch Corina:

Doch alle überflüssigen Lehnwörter, die häufig mehr Verwirrung stiften als für Verständigung sorgen, sollten eventuell vor dem Gebrauch nochmals gründlich überdacht werden.

Findest du man soll der Sprache einfach ihren Lauf lassen und sich einfach anpassen?

Auf jeden Fall! Wie ich schon vorher gesagt habe, denke ich, dass sich die Sprache sowieso verändern wird. Und ziemlich sicher werden es vor allem englische Wörter sein, die noch mehr verwendet werden. Aber das ist für mich in Ordnung. Und mal ehrlich, anpassen muss man sich doch, sonst versteht man ja irgendwann nichts mehr 😉

Bei dieser Frage gehen die Antworten auseinander wie bei keiner anderen. Von „Ja“ zu „Nein“ und „Jein“ haben wir alles. Die einen verbinden die Sprache mit Nationalstolz und wollen diese unbedingt bewahren, die anderen finden sich einfach damit ab, auch wenn sie die Entwicklung vielleicht nicht gut finden.

Nur eines scheint sicher, die Sprache wird sich verändern. Weil das war eben immer so und wird immer so bleiben.

Vielen vielen Dank für alle Teilnehmer! Es hat mir sehr viel Spass gemacht eure ganzen Beiträge zu lesen, einige haben sich sehr viele Gedanken zu dem Thema gemacht und das freut mich! Jetzt gibt es natürlich wie immer noch die Liste aller Teilnehmer, damit ihr euch auch die anderen Artikel durchlesen könnt. Danke!

  • Der Beitrag von Andreas im Klaeuiblog
  • Der Beitrag von ByteInvader
  • Der Beitrag von Peter bei Ixiter
  • Der Beitrag von Christian in Die ganze Welt des Wahnsinns
  • Der Beitrag von Corina in ihrem Blog
  • Der Beitrag von Barbara der Wortfeilerin
  • Der Beitrag von Heike in ihrem Blog
  • Der Beitrag von Catherine von Talataki
  • Der Beitrag von Gebhard in der Liebeszeitung

Ausserdem hat noch jemand die Fragen bei meinem Beitrag auf Blog-Parade.de beantwortet. Diese findet man hier.