Soziale Netzwerke sind wohl für viele Menschen nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Und auch auf das Sprachenlernen haben soziale Netzwerke einen Einfluss, wenn auch leider nicht nur einen Guten. Facebook, Twitter und Co bieten zwar die Möglichkeit, sehr schnell mit Menschen aus aller Welt in Kontakt zu treten, sie sind aber auch extrem zeitaufwendig und bringen somit auch Nachteile mit sich.

Nachfolgend möchte ich auf einige dieser Vor- und Nachteile eingehen, damit du selbst entscheiden kannst, ob das Sprachenlernen mit sozialen Netzwerken für dich interessant ist oder nicht.

So ziemlich jeder Mensch, der in der Lage ist, das Internet zu nutzen, wird wahrscheinlich bereits wissen, was ein soziales Netzwerk ist. Und falls der Begriff nicht bekannt ist, dann doch sicher die Seite Facebook, welche wiederum ein soziales Netzwerk darstellt. Wer sich dennoch ausführlich damit beschäftigen möchte, dem empfehle ich die passende Seite bei Wikipedia. Die bekanntesten Netzwerke sind Facebook und Twitter. Aber auch Xing ist im Prinzip ein solches Netzwerk, auch wenn dieses von den Betreibern als Business-Netzwerk bezeichnet wird. Siehe auch Teil 5 meiner eLearning Serie zu Social Networks.

Sprachenlernen mit sozialen Netzwerken

Nachteile von sozialen Netzwerken beim Sprachenlernen

  1. Weniger Konzentration – Tatsache ist, dass die sozialen Netzwerke heute ständig zugänglich sind. Via Smartphone und PC ist man ständig verbunden (siehe z.B. die beliebten Apps für Windows Phone 8, Facebook App auf Platz 2). Und es ist unumstritten, dass viele Menschen ganz einfach ständig ein Auge auf Facebook haben, um zu sehen was passiert. Auch beim Sprachenlernen will man gleichzeitig nichts verpassen und das stört die Konzentration auf jeden Fall.
  2. Zeitverlust – Wer im sozialen Internet auf dem Laufenden bleiben möchte, der muss dafür Zeit investieren. Und sieht man sich die dargebotenen Inhalte so an, stellt man schnell fest, dass nicht sehr viel Lehrreiches geboten wird. Facebook und Co sind vor allem eines, Unterhaltung. Und falls du eigentlich mit dem Sprachenlernen beschäftigt sein solltest, stellt das Netzwerken in der Regel nur ein Zeitverlust dar.
  3. Schlechte Sprache (Abkürzungen/Slang) – Klar, die Sprachenvielfalt ist gerade auf FB fast unendlich. Kein Wunder, bei einer Milliarde Nutzern. Doch die genutzte Sprache selbst ist alles andere als „gut“. Alles wird abgekürzt und geschrieben wird im Dialekt oder Slang. Das ist für Anfänger zum einen schwierig zu verstehen und zum anderen nicht die beste Grundlage. Siehe als Beispiel das deutsche Jugendwort.
  4. Keine Motivation zum Lernen – Die sozialen Netzwerke können dir auch ganz einfach die Motivation zum Lernen nehmen. Denn Lernen ist in der Regel einfach anstrengender, als mit seinen Freunden zu chatten und lustige Bilder anzusehen.

Ich habe jetzt zwar immer nur Facebook genannt, bei anderen Netzwerken ist das aber auch nicht anders. Bei Twitter rollt ein unendlicher Stream an Nachrichten, welcher niemals enden wird. Bei Instagram und Pinterest wirst du von einer unendlichen Welle von Bildern überflutet und so weiter. Die Netzwerke sind als Lernender mit Vorsicht zu geniessen.

Vorteile beim Sprachenlernen mit sozialen Netzwerken

Bei so vielen möglichen Kontakten aus der ganzen Welt, muss es für Lernende doch auch Vorteile für das Sprachenlernen geben? Und ja, die gibt es.

  1. Internationale Kontakte – Eine Sprache lernt man immer noch am besten mit Muttersprachlern (siehe Sprachaufenthalt). Und einen einfacheren Weg solche kennenzulernen, gibt es nicht, als über soziale Netzwerke.
  2. Ständig mit Fremdsprache konfrontiert – Je mehr virtuelle Freunde, welche die Zielsprache sprechen, du hast, desto mehr wirst du damit konfrontiert. Wenn du dich zum Beispiel mit vielen Spanisch sprechenden Menschen online verbindest, wirst du auf deiner Facebook Wall auch ständig spanische Nachrichten vorfinden.
  3. Spielerisch lernen – Ich habe es zu Beginn angesprochen, FB und Co sind vor allem Unterhaltung. Kommt diese Unterhaltung aber in deiner Zielsprache daher, kannst du dabei spielerisch lernen. Wichtig ist, dass du das Lernen nicht vergisst.
  4. Apps – Ein weiterer Vorteil sind die sogenannten Apps (oder Applikationen/Programme), welche einige Netzwerke bieten. Allen voran natürlich Facebook (siehe täglich ein Wort Spanisch). Hier gibt es mittlerweile viele Apps, welche beim Sprachenlernen helfen. Einfach mal testen.
  5. Kontakte vor Ort – Nicht zu vergessen sind hier auch die echten Kontakte vor Ort. Diesen Vorteil spürt man zwar nicht direkt, kann aber in der Zukunft hervorragend sein. Solltest du nämlich irgendwann in das Land deiner Zielsprache reisen, kennst du dort bereits Menschen, welche du treffen kannst.
  6. Auf Zielsprache umstellen – Zusätzlich hast du bei den meisten Netzwerken die Möglichkeit, die Sprache der Plattform umzustellen. Da lohnt es sich, einfach mal auf die gewünschte Zielsprache umzustellen. Zwar sind es nicht sehr viele Wörter, die du lernen kannst, dafür ist es umso einfacher. Denn in der Regel weisst du bereits, was dort steht und musst nicht mal gross überlegen.

Fazit

Von der Anzahl her überwiegen meine Vorteile zwar, die Gefahren der Nachteile sind aber nicht zu unterschätzen. Gerade der Faktor Zeit ist zum Teil schwerwiegend, denn die Botschaften der Plattformen enden nie. Immer gibt es noch was Neues zu sehen. Auch die Tatsache, dass man nur schlecht abschalten kann und mit einem Auge weiterhin am Posteingang hängt, hilft nicht bei der Konzentration.

Dennoch bieten soziale Netzwerke auch interessante Vorteile fürs Sprachenlernen. Wie sonst soll man Muttersprachler so einfach kennenlernen? Ausserdem hat Facebook mittlerweile über eine Milliarde Benutzer. Da gibt es wohl kaum mehr eine Sprache, welche dort nicht vertreten ist.

Wichtig ist, dass du stets daran denkst, aktiv zu lernen. Wenn du einfach nur konsumierst, wird vieles an dir vorbei gehen und der Gewinn wird sich stark minimieren. Mach dir auch die Mühe, Wörter, welche du nicht verstehst, zu übersetzen und mach dir Notizen für später. Dann klappt es wirklich mit dem Sprachenlernen.

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